Häufig gestellte Fragen zu Oberflächenschutz

Was ist Oberflächenschutz von Beton?
Beim Oberflächenschutz von Betonoberflächen gibt es 2 Kategorien:
1.    Oberflächenschutz, um die konstruktiven Eigenschaften von Beton zu bewahren, welche u.a. über Zeit bzw. durch die chemischen und physikalischen Reaktionen mit Feuchtigkeitskontakten entstehen.
2.    Oberflächenschutz neu hergestellter Bauteile bzw. Flächen aus Beton, wenn die Betonoberfläche auch eine sichtbare bzw. ästhetische Funktion hat. Bei Flächen im Außenbereich, z.B. Fassaden, Wände, Garten- und Landschaftselemente und -flächen aus Beton … schützt Oberflächenschutz gegen negative Verwitterungserscheinungen. Bei Flächen bzw. Betonbauteilen im Innenbereich, z.B. bei Nutzflächen (Betonböden, Beton-Arbeitsplatten etc.) steht der Schutz vor Verschmutzungen im Vordergrund. Im HEBAU-Kontext liegt der Fokus auf der 2ten Kategorie von Oberflächenschutzprodukten.

Welche Arten von Oberflächenschutzprodukten gibt es?
Hauptsächlich unterscheidet man unter sogenannten filmbildenden und nicht-filmbildenden Schutzprodukten.
Filmbildende Schutzprodukte haben erhebliche Einschränkungen, z.B. bei der Anwendung für Bauteile im Außenbereich, oder beim Applikationszeitpunkt.
Daher fokussiert sich HEBAU seit den eigenen Grundlagenforschungen in den 1980ern auf nicht-filmbildende Schutzprodukte.

Es gibt viele verschiedene Produkte und Anbieter. Wie kann ich gute von schlechten Produkten unterscheiden?
Stimmt, das ist sogar für uns nicht immer einfach. Aber meist enthält ein Blick in das Produktdatenblatt wichtige Hinweise. HEBAU berücksichtigt die Produktentwicklung grundsätzlich folgende Eigenschaften:

  •  Wasserdampfdiffusionsfähigkeit /Atmungsaktivität
  • Alkaliresistenz
  • UV-Beständigkeit
  • Lösemittelfrei
  • Dauerhaftigkeit
  • Optischer Effekt nach Applikation

Anbieter von Oberflächenschutzprodukten sollten zu allen diesen Punkten im Produktdatenblatt kompetente Aussagen treffen können. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Sie vorsichtig werden und lieber einen HEBAU-Techniker konsultieren, da wir leider immer wieder feststellen, dass andere Anbieter die Komplexität des Baustoffs Beton völlig unterschätzen.

Was muss man bei der Auswahl des „richtigen“ Schutzprodukte vorab klären?
Bei der Auswahl des geeigneten Produktes müssen folgende Parameter berücksichtigt werden:

  • Welche Oberflächenbeschaffenheit hat der Beton, z.B. schalungsglatt, oder gewaschen, gesäuert, geschliffen, gestrahlt …?
  •  Wo wir der Beton verwendet/verbleiben – innen, oder außen
  • Welche Nutzung hat die Betonoberfläche, Wandfläche, oder Bodenfläche?
  • Gegen was soll die Betonoberfläche geschützt werden, z.B. gegen Verwitterungseinflüsse bzw. Graffiti (hauptsächlich für Außenwandflächen relevant), gegen Verschmutzung durch Nutzung (hauptsächlich für Bodenflächen relevant), oder gegen Lebensmittelverschmutzungen (hauptsächlich bei Küchenarbeitsplatten u.Ä relevant)?
  • Wo, wann und wie kann eine Applikation eines Oberflächenschutzes erfolgen?

Versuchen Sie diese Fragen so gut wie möglich zu klären. Vermutlich wird ein HEBAU-Techniker Sie dies alles früher oder später fragen.

Wie wirken HEBAU Oberflächenschutzprodukte?
Vereinfacht gesagt beruht das Prinzip der Wasserabweisung auf der Veränderung der Oberflächenstruktur und der Kapillaren. Die veränderte Oberflächenstruktur führt unter Ausnutzung der Oberflächenspannung von Wassertropfen dazu, dass Wassertropfen abperlen.

Grafik Oberflächenschutz


Wie lang hält eine HEBAU Hydrophobierung/Imprägnierung?
Die einfache Antwort lautet: Bei Wandflächen kann man allgemein von ca. 5-10 Jahren ausgehen.
Die richtige Antwort lautet: Die Dauerhaftigkeit der Wirkung von Hydrophobierungen/Imprägnierungen ist abhängig von Wirkstoffart, Wirkstoffkonzentration, Saugfähigkeit des Untergrundes, Mitarbeitereinweisung bezüglich Applikationsmethode und -menge, Windrichtung und Sprühabstand bei Sprühverfahren, Qualitätskontrolle der Ausführung, Betonrezeptur, Betonfarbe und daraus resultierender Erwärmungs- und Abkühlungstemperaturverlauf, Betonoberflächenbearbeitung, Betonalter, Zementart, Verdichtungsart und -gleichmäßigkeit, Gebäudestandort, Haupt-Windrichtung, lokale Regenhäufigkeit, UV-Index, Flächenausrichtung nach Himmelsrichtung, Stockwerkhöhe, Windgeschwindigkeit, ortsspezifische klimatische Parameter...
Vorsicht: Ein seriöser Lieferant wird es ablehnen Ihnen eine pauschale Dauerhaftigkeitsgarantie zu geben, ohne alle Projektdetails zu kennen. 
Falls Ihnen Lieferanten solche Versprechungen machen, sollten sich Ihre Alarmglocken einschalten.  

Was kostet eine HEBAU Hydrophobierung/Imprägnierung?
Die einfache Antwort lautet: fast nichts im Vergleich zur Gebäude-Gesamtinvestition.
Die richtige Antwort lautet: Die Kosten sind abhängig vom Materialpreis des Oberflächenschutzproduktes, der Verbrauchsmenge, in Abhängigkeit von der Saugfähigkeit des Untergrundes, in Abhängigkeit von der Oberflächenbearbeitungsart, in Abhängigkeit von der Betonrezeptur, in Abhängigkeit von der Verdichtungsart, in Abhängigkeit vom Betonalter, in Abhängigkeit von der Applikationsart…
Die tatsächlichen Materialkosten liegen aber vermutlich zwischen 2 und 5 Euro pro qm.

Sieht man eine HEBAU Hydrophobierung/Imprägnierung später? Wie ist der optische Efffekt?
Die einfache Antwort ist: Kommt darauf an was Sie möchten.
Die richtige Antwort lautet: Es gibt zahlreiche Oberflächenschutzprodukte, von völlig unsichtbar, über farbvertiefend, glänzend bis farbpigmentiert. Speziell unter Architeten/innen gibt es oftmals gibt es sehr früh eine Festlegung auf „unsichtbar“. Manchmal ist aber eine andere Variante optisch sinnvoll, oder macht die Oberfläche höherwertig. Das erkennt man anhand von Erprobungsflächen.
Unsichtbar: COLORTEC® MAX & COLORTEC® finish
Farbvertriefend: COLORFRESH® effect
Farbvertiefend & Seidenglanz: COLORFRESH® intensiv

Wie erstellt man Erprobungsflächen?

  1. Besprechen Sie die Anforderungen vorab genau. Wichtig ist insbesondere welche Oberflächenart. D.h. schalungsglatt, oder ob die Oberfläche bearbeitet werden soll, oder ist (übliche Oberflächenbearbeitungen sind z.B. gestrahlt, gewaschen, gesäuert, strukturiert …), da sich hieraus u.a. verschiedene Applikationszeitpunkte und Verbrauchswerte pro m2 ergeben.
  2. Legen Sie geeignete Erprobungsflächen an – unter realen Herstellungs- und Bewitterungsbedingungen und mit ausreichendem Beobachtungszeitraum. KEINE LABORMUSTER!!!
  3. Lesen Sie VORHER die technischen Merkblätter zur Vermeidung von Irrtümern. Diese finden Sie u. a. in unserem Downloadcenter
  4. Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen, denn  manche Produkte haben eine mehrtägige Trocknungszeit.
  5. Testen Sie immer im Vergleich zu einer Fläche Referenzfläche ohne Oberflächenschutz.
  6. Laden Sie beteiligte Entscheider zur Inaugenscheinnahme und Entscheidungsfindung ein.